Prof. Dr. Kirsten Beyer
Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Pädiatrie m.S. Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin
Die Erdnussallergie ist eine häufige Nahrungsmittelallergie, insbesondere im Kindesalter und führt häufig zu schweren allergischen Reaktionen, die potentiell lebensbedrohlich sind. Die Senfallergie ist in Deutschland seltener, jedoch kann auch sie bei Patienten zu schweren Reaktionen zu führen. Ziel des Teilprojektes der Charité ist die Überprüfung Hypoallergenität der hergestellten, modifizierten Erdnuss- und Senfpflanzen anhand von Blutproben allergischer Patienten.
Teil A: Patienten mit klinisch relevanten Allergien gegenüber Erdnüssen und Senf werden identifiziert und Serumproben entnommen: Viele Menschen weisen nahrungsmittelspezifische IgE-Antikörper im Blut auf. Eine vorliegende Sensibilisierung heißt aber noch nicht, dass die Person tatsächlich auf das Nahrungsmittel allergisch reagiert. Trotz Nachweis von Allergen-spezifischem IgE kann eine klinische Toleranz vorliegen. Nur wenn sensibilisierte Patienten auch klinisch eine allergische Reaktion auf das Nahrungsmittel zeigen, liegt eine Nahrungsmittelallergie vor. Bei entsprechendem Verdacht wird daher häufig zur Überprüfung eine orale Nahrungsmittelprovokation durchgeführt. Erstes Ziel des Teilprojektes ist daher die Identifizierung von Patienten mit einer klinisch relevanten Erdnuss- und/oder Senfallergie und das Gewinnen von Bioproben für die Testung der modifizieren Allergene.
Teil B
Molekulare Allergiediagnostik wird verwendet, um das Allergenprofil bei individuellen Patienten zu bestimmen: Bei Patienten mit einer Erdnussallergie spielen insbesondere die Samenspeicherproteine (2S Albumin, 7S und 11S Globulin) der Erdnuss als Allergene eine wichtige Rolle. Auch im Senf gibt es solche Samenspeicherproteine, die von bestimmten IgE-Antikörpern des Patienten erkannt werden können. Das zweite Ziel des Teilprojekts ist daher mittels molekularer Allergiediagnostik das Allergen-spezifische IgE Profil der Patienten in den gewonnenen Blutproben zu untersuchen und Patienten zu identifizieren, die Ara h 1, bzw. Bra j 1erkennen.
Teil C
Testung der hypoallergen Erdnüsse und Senfsaaten mit identifizierten Serumproben: Ziel des dritten Teilprojektes ist die Überprüfung, dass die allergenreduzierten Erdnuss- und Senfpflanzen tatsächlich nicht mehr als allergen erkannt werden. Hierfür werden Immunoblots mit regulären und hypoallergenen Erdnüssen etabliert und durchführt. Neben der IgE-Bindung in Bezug auf Ara h 1 und Bra j 1, wird auch das Erkennungsprofil der anderen Erdnuss- und Senfallergene beurteilt werden.